[ meine kleine stadt ]
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schmerles. lobbach
13. Januar 2010 um 11:38:04 MEZ
Post to del.icio.us

Ja, so war das damals. Danke. :-)


plautze, 13. Januar 2010 um 23:15:39 MEZ

So? Nee, ähnlich, aber doch anders. Auch ein grünes Hoftor, aber keinen Baum, dafür viele getopfte Pflanzen, meistens Geranien. Der Misthaufen in einer großen Grube schräg gegenüber der Küchentür. Im Winter lief die Jauche über den Hof. Hinterm Wohnhaus Kuh-/Schweinestall & Scheune. Geschlossener Innenhof, wo niemand reingucken kann, von napoleonischen Architekten. Im Sommer draußen gefrühstückt und abends gechillt. Die vollen Korn- und Strohwagen rückwärts bis in die Scheune manövrieren. Sommer mit Fliegen und Mücken. Aufpassen, daß die kleinen Katzenkinder nicht unter den fahrenden Trecker kamen. Weißkohlpflanzen in E605 getaucht. Beim Mistfahren Fenster & Türen geschlossen halten. Fußbälle über Mauern geschossen. Schweine schwarz geschlachtet, Autos gewaschen.


ralf-ulrich, 14. Januar 2010 um 09:53:12 MEZ

ich erinner mich noch an: alle Waffen ausprobiert. Vom selbst gebauten Speer, Pfeil und Bogen bis zum Luftgewehr schießen und Axt werfen. Telefonmast mit Kettensäge umgelegt.


rollinger, 14. Januar 2010 um 12:06:14 MEZ

:D


ralf-ulrich, 14. Januar 2010 um 12:54:12 MEZ

starke texte hier


schmerles, 14. Januar 2010 um 19:03:57 MEZ

Allerdings.


zoojaan, 14. Januar 2010 um 23:24:43 MEZ

Im Frühsommer mit der Handsense Klee mähen. Alte Reifen, mit selbstgedrehten Stricken am Apfelbaum der schon ganz durchgescheuert war an dem einen Ast. Apfelbaum später im Messerwerfen malträtiert, er hat es klaglos hingenommen. Deutz ohne synchronisiertes Getriebe, mit Heuwagen im Schlepp Anlauf um den langen Abhang zu schaffen, Zwischenkuppeln beim Zurückschalten. Der Nachbar hatte David Brown, der Laternenparker. Düngerstreuer überladen und selbstgebastelte Gewichte vom Nachbarn leihen damit die Vorderreifen auf der Straße blieben. Mit dem Vater im Winterwald Holz fällen und aufladen, dabei den Keilschnitt gelernt. Der endlose, durchgefrorene Weg nach Hause, abends Speckknödel, Kartoffeln und Gemüse am Küchentisch mit den Alten. Fleisch einmal die Woche, an Festtagen oder wenn die Sau dran glauben musste. Im Mai so langsam dran denken das Heugebläse vom Nachbarn zu leihen. Im August das Getreidegebläse aufbauen. Kartoffeln einsammeln im September, im Oktober mit steifen Fingern die Rüben einbringen. Im Winter Ofenheizung, den Schlitten mit Schwarte einschmieren um der Schnellste zu sein, kilometerweit zu Fuß den Berg rauf um den Schulbus zu erwischen der bei mehr als 15 cm Neuschnee nicht runter in's Tal kam. Der warme Geruch nach Kühen, morgens um 4 Uhr Kälbchen auf die Welt bringen.

Ja, so war das damals.


plautze, 16. Januar 2010 um 05:02:18 MEZ

Das Plumpsklo auf dem Hof, neben dem Misthaufen. In Vollholz: außen grob gesägte Bretter, der Sitz gehobelt, darin einen kreisrunden Ausschnitt. Wasserspülung war nicht. Waschbecken war nicht. Klopapier entweder eine Zeitung, von der man die benötigten Seiten, egal ob Politik, lokales oder Feuilleton, zwischen den Händen weich rieb oder jenen dunkelgrauen, harten Krepp. Bei meinen Großeltern saß ich noch darauf.


schmerles, 16. Januar 2010 um 17:41:58 MEZ

Ich bin begeistert. Dabei hatte ich noch gar nicht das Weißkohlschneiden im Herbst erwähnt, mit klammen Fingern. Und später den vollen, schweren Wagen aus dem aufgeweichten Acker ziehen. Die Eltern konnten mit uns nur Tagesausflüge machen, während sich die Freunde beim Familienurlaub in Spanien langweilten. Nachts ist Ferkelquieken und Kuhgebrüll lauter als jeder Wecker, man kennt im Dunkeln jedes Hindernis. Kühe kalbten mit Vorliebe um 2 Uhr nachts oder Weihnachten. 13 Ferkel geholt, weil ich die kleinste Hand hatte. Nach dem Hochwasser das Treibgut in den Rheinweiden aufgelesen. Bei 30° Gerste ins Gebläse für die Schweinefuttermühle geschippt. Den großen Bruder unter seinem Heuschnupfen leiden gesehen. Beim Umtreiben in eine andere Weide die Kühe gerufen und sie sind mir tatsächlich hinterhergetrottet. Als kleines Kind Regenwürmer ausgebuddelt, während die Eltern Kartoffeln ausmachten. Nie krank gewesen bis auf die Lungenentzündung in den Osterferien.


ralf-ulrich, 18. Januar 2010 um 08:20:38 MEZ

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