Zum besseren Verständnis:
Eine ganze Stadt in Angst versetzte der 20jährige US-Gefreite Charles S. Keefer, der an einem Juli-Samstag 1982 mit einem M-60-Kampfpanzer und 66 Schuß scharfer Munition durch Mannheim brauste, Teile der Innenstadt in eine Knautschzone verwandelte, Schaden in Millionenhöhe anrichtete und außer entwurzelten Bäumen und Trümmern noch vier Verletzte hinterließ.
Verfolgt von schwerbewaffneten Militärpolizisten, rammte Keefer eine vollbesetzte Straßenbahn, zertrümmerte zehn Personenwagen, walzte Dutzende von Verkehrsschildern und Ampelanlagen platt und demolierte die Fassaden von Wohn- und Geschäftshäusern.
Als das Fahrzeug mit 50 Stundenkilometern in die Fußgängerzone eindrang und der Gefreite die Panzerkanone drohend hin- und herschwenkte, brach Panik aus. Entsetzte Passanten flüchteten aus Straßencafes und Restaurants in Toreinfahrten und Passagen. Augenzeugen berichteten hinterher: "Wir rannten um unser Leben, es war wie im Krieg." Der Panzer stürzte schließlich von der Mannheimer Kurpfalzbrücke, Keefer ertrank im Neckar.
Aus DER SPIEGEL 16/1982