fußballstadion aus ungewoehnlicher perspektive

Ich war nicht der Torwart, zum Glück. Der war Auslöser der Krawalle, ihn musste die viele Polizei schützen.

Ich kam auf das Feld, weil ich eine gelbe Jacke anhatte und eigentlich für die Ordnung sorgen sollte. Nachdem man mich bespuckt, mit Bier übergossen und mit allerlei Gegenständen beworfen hat, habe ich den netten Herren mit den Helmen, Schildern und Schlagstäöcken den Vortritt gelassen. ;-)

raindog, 31. Oktober 2005 um 07:29:19 MEZ

horr-stadion, wien. match: austria gegen rapid.

raindog, 31. Oktober 2005 um 08:16:40 MEZ

im letzten aufeinandertreffen der beiden teams, hat er einen gegnerischen spieler brutalst mit dem knie das nasenbein gebrochen, hernach war er kaum einsichtig, hat dümmliche kommentare abgegeben. dazu kommt, dass die matches der teams - stichwort:wiener derby - immer emotionale hochschaubahnen sind. die ausschreitungen waren bislang der gipfel, leider. provaokationen auf beiden seiten haben die sache eben so hochgeschaukelt ...

boomerang, 31. Oktober 2005 um 10:28:28 MEZ

@the thilo - erklärung wurde ja von boomerang schon gegeben.

aber emotionen hin oder her, derartige entgleisungen haben am fußballplatz nichts verloren. der tormann wurde ja mit leuchtraketen, schrauben und vielem mehr beschossen und er und seine familie offen mit mord bzw. vergewaltigung (und das mit transparenten und einer am galgen hängenden puppe) bedroht.

ich bin auch kein freund von ihm, seine aktion und sein verhalten war nicht in ordnung. trotzdem haben solche fans am platz nichts verloren. das hat mit fußball und sport nichts mehr zu tun. im endeffekt hatte die austria rund 50.000 euro schaden (ich bin rapid-anhänger) und wird heute vom strafsenat noch eine zusätzliche strafe ausfassen. das ist absolut unnötig und dumm.

raindog, 31. Oktober 2005 um 13:02:18 MEZ

Berti Vogts hat mal gesagt: Gewalt gehört nicht ins Stadion, die Leute sollen ihre Aggressionen zuhause abreagieren (sinngemäß zitiert). Der deutsche Fußball muss sauber bleiben, Gewalt gehört in die Familie?

Irene, 31. Oktober 2005 um 13:31:15 MEZ

na das habe ich nicht behauptet. und ob berti vogts da viel nachgedacht hat, als er das gesagt hat?

gewalt ist überall fehl am platz. so auch am fußballplatz. wenn sie sich schon die schädel einhauen wollen, sollen sie boxen oder sonst was gehen. aber nicht andere mitreinziehen, weder leute die sich in ruhe ein sportliches match ansehen wollen noch leute zuhause oder die eigene familie.

raindog, 31. Oktober 2005 um 14:12:41 MEZ

Hallo, ich habe nicht angenommen, dass "raindog" Berti Vogts ist :-)

Vogts geht offenbar davon aus, dass es ohne Gewalt nicht geht, und deshalb ausgelagert werden muss, damit das Image des Fußballs nicht beschädigt wird. (Und welcher Depp hat neulich die Idee gehabt, dass sich die Hooligans bei der drohenden WM an Prostituierten abreagieren sollen? Mir ist klar, dass nicht alle so blöd sind, aber ein paar reichen ja auch.)

Irene, 31. Oktober 2005 um 17:21:18 MEZ

da mir bei stadien eh immer nur chile einfällt, find ich, die sollen genau da sich die köppe einhauen. und gerade fussball ist, siehe wm2006 in deutschland (und man beachte mal den big-brother-award für beckenbauer, den er heuer verliehen bekommen hat), explizit politisch. folglich kochen dort die emotionen hoch. bezeichnend finde ich, was dem torwart (und seiner familie) angedroht wird. das entspricht doch ganz dem demokratischen verhalten, was uns seitens usa (und nato; siehe balkan) "vorgelebt" wird. was ein glück, lieber raindog, konnten sie sich retten. haben sie an andere betroffene auch gelbe westen verteilt, so dass diese sich ebenfalls retten konnten?

oseiwos, 31. Oktober 2005 um 19:20:41 MEZ

ich bin ein egoist. habe die gelben jacken nicht verteilt und nur mich selbst gerettet. feige hinter den grauen männern versteckt.

betroffen waren ja eh nur die affen im käfig. denen war ich keine jacke vergönnt, sollen sie sich die birne untereinander einschlagen. ein ausbruchsversuch der horde hätte nichts gebracht. hinter der ersten polizeireihe standen zwei weitere reihen mit scharfen hunden. das wäre erst lustig gewesen.

die ausfälle gegenüber dem tormann waren nicht zu entschuldigen. aber er hat ein wenig darum gebettelt. zuerst das derbe foul, sein verhalten danach. und am spielfeld hat er sich vor die gegnerische masse gestellt und ihr applaudiert. das trägt auch nicht zur beruhigung bei.

emotionen ja, aber alles mit maß und ziel.

raindog, 31. Oktober 2005 um 23:02:05 MEZ